Ich bin sofort Feuer und Flamme, wie immer wenn mein Kronprinz mit Weisheit brilliert. Was für ein schöner Ausspruch. Ich gebe die Frage an Google weiter, wer der Verfasser solcher Poesie ist (der Filius war sich da nicht mehr ganz sicher), und stoße auf einen gewissen Dag Hammarskjöld, Politiker, UNO-Generalsekretär und Friedens-Nobelpreisträger. Leider schon verstorben, aber geblieben sind unter anderem etliche Zitate des Schweden, der ein geistreicher Mensch gewesen zu sein scheint. Bevor ich hier ausschweife, (ich werde es sicher wieder aufgreifen), weiter zur Sache.
Ich sinne also nach über die Bedeutung der Worte und vertiefe mich in meine eigene Vita, während in der Außenwelt ein Krieg tobt, der nicht minder wichtige Fragen aufwirft, wie die Frage nach dem eigenen Weltbild. Aber dazu später. Heute will ich davon nichts wissen, auch wenn der Meister in mir nach Altruismus verlangt. Der Meister hat jetzt Pause, beschließe ich. Die Reise zu sich selbst...Immer noch hingerissen von der Schönheit der Worte, lasse ich mein Leben Revue passieren. Angefangen bei den wilden Jahren, als ich meine ersten Spuren hier legte, bis hin zu den jüngsten Scharmützeln.
Und da fällt mir wieder ein, was gerade so los ist auf der Welt. Und ich überlege, dass das ganze Gezerre und Geschrei uns nicht weiter bringt. Vielleicht sollten wir gerade jetzt mehr nach innen gehen, den eigenen Werten auf die Spur kommen. Der Meister ist sofort interessiert als er mich solchermaßen denken hört, es ist ja sein Fachgebiet. Und weil ich mit dem Meister später gerne noch ein Tässchen Tee trinken möchte, fange ich an, diesen Text hier zu verfassen.
Reset yourself ⏏️ Es ist ja grundsätzlich eine gute Idee immer wieder mal nach innen zu schauen, da braucht es keinen Ausnahmezustand dazu. Sich zu fragen, wo man steht und wo man denn eigentlich hin will, kann ganz nützlich sein, auch wenn es oft nur zu kleinen Ergebnissen führt. Vielleicht will man mal ein paar Kilos loswerden und sportlicher werden. Oder man will seine Bude in Ordnung bringen, den Kasten ausmisten, den Garten zurechttrimmen, mit den Kindern mehr unternehmen, den Hund verwöhnen mit längeren Gassi-Runden, seine Buchhaltung auf die Reihe kriegen oder wieder mal die Fenster putzen. Es ist ja lästig, wenn der Fliegenschiss vom Sommer kurz vor Weihnachten immer noch auf den Scheiben klebt. Zum Beispiel. Was auch immer der Anlass ist, sich selbst mal zu resetten, kann kein Schaden sein, denn oft entsteht aus solch unschuldigen Anfangsschritten dann doch etwas Größeres. Manchmal kommt man dann zu weiteren Überlegungen und dem Schluss, dass eben noch lange nicht Schluss ist mit der Reise. Selten fühlt sich das so gut an wie eine sommerliche Landpartie im schnittigen Cabriolet. Eher wie der Aufstieg zu einem bizarren Gipfel, der einem nicht im geringsten gewogen ist. Die ersten Meter sind sowieso eine Überwindung, weiß man ja. Nicht jeder spaziert die Dolomiten leichtfüßig hoch wie ein Luis Trenker. Aber irgendwann wird es dann auch wieder leichter, weil man schon mehr Übung hat. Oder besseres Schuhwerk, mehr Ausrüstung und auch mehr Erfahrung. Und dann kommt der Punkt, wo es beginnt Spaß zu machen. Ich meine das durchaus ernst jetzt. Ja, die Reise kann Spaß machen, so verblüffend das dann auch ist. Ging mir so vor ein paar Monaten, als ich endlich rausbekommen habe, wie man den Körper bewegen kann, ohne an Schnappatmung zu ersticken und das traurige Bild eines gestrandeten Wals zu präsentieren (meine ersten Yoga - Versuche scheiterten kläglich). Seit ich mir allerdings eine Sportroutine zugelegt habe, hat sich auch Spaß eingefunden, ich schwöre es. Nicht immer, aber immer öfter.
Die Macht der Routine 🏋 Routine ist auch so eine kleine Sache, die helfen kann, etwas Neues zu integrieren oder etwas Überflüssiges loszuwerden. Routiniert lebt es sich jedenfalls leichter, vor allem, wenn man es nicht mit Eintönigkeit verwechselt. Und manchmal passiert es dann, dass man von einer Sache zur nächsten rutscht, sich wieder was ausdenkt, was man gerne sein oder können möchte. Und dann fängt man an, über die ganz großen Dinge nachzudenken. Nicht die 3 K´s (Karriere, Kind und Kegel). Nein, eher die, mit denen Shakespeare sich herumgeschlagen hat. Und zack, wird die Reise immer spannender. Statt den Dolomiten hat man schon den Himalaya im Auge. Alles scheint plötzlich möglich zu werden (oder zumindest nicht mehr komplett unmöglich). Und von der Anfangsidee eines strammeren Arsches kommst du direttissimo in den Olymp der Philosophen und Masterminder. Ja, so kann`s gehen.
Und draußen tobt immer noch der Krieg (mal der eine, mal der andere), aber DU hast jetzt etwas unternommen, um die Welt ein bisschen besser zu gestalten. Denn deine Welt wird irgendwann auch die der Anderen und deren Welt wird zu deiner, ob du willst oder nicht. Es lohnt sich also, mal die eigene ein bisschen in Ordnung zu bringen, denke ich. |
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